Zu den gelben Linien auf dem grünen Kunstrasenplatz hat Torsten Grom eine schöne Anekdote. Vor zehn Jahren, als die SG Kelkheim diesen Platz etwa 20 Kilometer westlich von Frankfurt ausschließlich für die Flag-Football-Spieler der Kelkheim Lizzards bauen ließ, malte Grom sie dorthin, neben die weißen des Footballfeldes, aus schlechtem Gewissen, wie er erzählt: „Weil wir doch gar nicht wussten, wohin und wie weit das Ganze geht.“ Die gelben Linien markieren den Strafraum für ein Jugendfußballfeld, und wenn es nichts geworden wäre mit Flag Football in Kelkheim, in Deutschland, hätte man den Platz auch zum Fußballspielen nutzen können.

Grom meinte es gut damals. Er denkt viel an andere, im deutschen Verband, wo er Direktor der Nationalmannschaften ist, und im Verein, wo er vor allem für die Jugend zuständig, aber auch ein bisschen einer für alles ist. Mit dem Gedanken an eine unsichere Zukunft seiner Sportart irrte er sich gewaltig. Flag Football wird immer beliebter, in Deutschland, weltweit. Das wird besonders in Kelkheim deutlich, wo seit der Abteilungsgründung 2001 aus zwölf Freunden, die Spaß haben wollten, einer der stärksten und etabliertesten Flag-Football-Standorte hierzulande geworden ist mit 160 aktiven Spielern, von denen der Jüngste sechs Jahre alt, der Älteste 51 ist. „Eine Entwicklung, die wir so nicht für möglich gehalten haben“, sagt Grom. Und jetzt wird Flag Football sogar olympisch.